Es passiert regelmäßig in der Praxis. Es fäll der Satz: “Sie sind meine letzte Hoffnung.” Er klingt nach Verzweiflung und nach Hilflosigkeit und Ohnmacht. Aber auch nach abgeben von Verantwortung von “Bitte mach mich heile!” Mentalität.
“Sie sind meinen letzte Hoffnung” zeigt aber auch den Weg den eine Person schon hinter sich gebracht hat. Er zeigt die Mühe und die Anstrengung um Lösungen für die eigene Situation zu finden.
Er beschränkt den eigenen Erfolg allerdings auch massiv. Denn in jedem Therapie und Coaching Prozess sind Sie es selbst, der die Veränderung herbeiführt. Nicht der Therapeut oder der Coach macht etwas, sondern sie tun etwas. Der Therapeut, egal mit welcher Therapieform er arbeitet, ist nur der nette Nachbar, bei dem man sich ein Werkzeug ausleiht um etwas selbst zu tun.
Sie können sich bei Ihrem Nachbarn einen Hammer ausleihen, aber den Nagel in die Wand schlagen müssen Sie schon selbst.
Und so kommt es, das ich in meiner Praxis sobald dieser Satz fällt zu einer mittelschweren Moralpredigt ansetze ;), denn niemand kann Ihnen die Verantwortung für ihr Leben abnehmen. Selbst wenn es der jenige noch so sehr wollte.
Ein Berufskollege sagte neulich zu mir: “Ich kann nicht zaubern.” Recht hat er! Wir besitzen zwar mit der Hypnose ein sehr machtvolles und schnelles Werkzeug, aber die allgemeingültigen Regeln der Selbstverantwortung können wir nicht umgehen.
Die gute Nachricht dabei ist, in dem Moment wo sie anerkennen, das SIE SELBST ihre letzte Hoffnung sind, nehmen Sie ihr Leben wieder in Ihre Hände und dort ist es am besten aufgehoben. Sie sind nämlich nicht länger fremdbestimmt von anderen Menschen oder Situationen. In dem Moment wo Sie erkennen, das Ihr Wohlbefinden von Ihnen und nur von Ihnen und Ihrer Haltung zu sich selbst bestimmt wird, kann Ihnen auch geholfen werden. Genau dort in diesem Moment hat auch ein Therapeut die Chance ihnen einen Hammer zu reichen und vielleicht sogar einmal vorzumachen, wie man einen Nagel in die Wand schlägt. 😉
Wenn sie sich also irgendwann einmal dabei ertappen zu denken, das ist meine letzte Hoffnung, machen Sie sich bewusst, das sie sich gerade dazu entschieden haben fremdbestimmt zu leben. Das sie entschieden haben, das die Handlungen eines anderen darüber entscheiden wie es ihnen geht. Ist es das was sie möchten? Oder ist das nicht viel eher Teil des Problems, das sie sich abhängig fühlen von den Launen, Worten oder Handlungen anderer. Wenn also dieser Satz durch Ihren Kopf spukt, machen Sie sich bewusst, das Sie ihre letzte Hoffnung sind. Sie – niemand sonst. Und fühlen sie, mal wie gut sich diese Unabhängigkeit anfühlt.
Hoffnungsvoll, Ihre Anja Winkelmann
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