Therapie und Coaching bedeutet Veränderung. Das ist jedenfalls das verfolgte und vereinbarte Ziel.
Wieso auch nicht, schließlich kommt der Klient mit dem Wunsch etwas nicht mehr haben zu wollen oder etwas neues erreichen zu wollen. Meist versteckt sich dahinter der Wunsch nach einem guten
Gefühl - Harmonie, Selbstwert, Anerkennung oder wohin auch immer der individuelle Weg weist.
Soweit, so klar. Doch ein ganz wichtiger Aspekt in diesen Veränderungsprozessen ist der zu zahlende Preis.Natürlich spielt das Finanzielle auch eine nicht unerhebliche Rolle, doch den Preis den ich meine, ist ganz anderer Natur.Die persönliche Veränderung, das über sich und die eigenen Grenzen hinauswachsen, auch mal den unbequemen Weg gehen, raus aus der eigenen Komfortzone, Verantwortung für sich selbst übernehmen, aufzuhören Erwartungen an andere für das persönliche Wohlergehen zu stellen. Ganz nach dem Motto, es geht mir nur gut, wenn die anderen sich ändern.Diesen Preis zu zahlen ist für viele Menschen eine viel höhere Investition als die, der monetären Art. Wasch mir den Pelz aber mach mich nicht nass.
Warum ist das so? Was treibt diese Menschen dazu sich Unterstützung zu suchen bei einer Veränderung, zu der er nicht bereit ist?
"Alles soll so bleiben wie es ist, aber ich soll glücklich dabei sein." Es ist diese Mischung aus Angst und Sehnsucht, die siesen Satz formuliert.
Unser Verstand/Ego/Kopf geht auf Stimmenfang in uns: "Schau was du hast, willst du das wirklich alles auf´s Spiel setzen? Stell dir vor du verlierst alles und hast dann gar nichts mehr? Mal dir doch nur einmal diese Katastrophe aus! Schrecklich nicht?"
Unsere Seele/Herz/innere Instanz ist nicht so laut, aber ausdauernd. Sie teilt sich uns nicht in Worten mit, schon gar nicht in Form von Angst. Ihre Sprache ist die Sprache der Sehnsucht, des Gefühls.
Unsere Seele ist der Teil, den wir am liebsten zum schweigen bringen würden in unbequemen Situationen. Am besten einfach die Klappe halten, nicht fühlen und wahrnehmen, was unser wirkliches Bedürfnis ist.
Doch in ihrer Wortlosigkeit wird sie immer lauter, immer eindringlicher.
Bringen wir sie zum Schweigen geht es uns schlecht, werden wir eventuell sogar krank.
Lassen wir einmal die Zügel der Kontrolle des Verstandes los, gibt es die einzige Chance zu wachsen und unseren belastenden Umständen zu ENTwachsen.
Der Verstand will festhalten was er hat. Droht seine Kontrolle zu schwinden, fühlen wir Angst.
Doch wer schon einmal in seinem Leben losgelassen hat und aufgehört hat, ständig gegen den Strom der Seele zu schwimmen, wird die Erfahrung gemacht haben, wie viel leichter und unanstrengend der Weg der Seele ist. Was gebraucht wird ist Mut und Vertrauen. Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und ins Leben.
Was haben Sie schon zu verlieren als eine unglückliche Situation?
Herzliche Grüße
Ihre Anja Winkelmann
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